Dienstag, 13. Juli 2010

Noticias del sur

Es ist mal wieder Zeit für ein Update. Ja die Zeit ist hier auch mein grösstes Problem, sie vergeht einfach viel zu schnell. Im Moment bringt der Wind gerade eiskalte Luft aus Patagonien, der perfekte Zeitpunkt um doch mal etwas zu schreiben.

Ich habe mittlerweile die Sprachschule abgeschlossen (insg. über 100 Stunden Unterricht) und mich super eingelebt. Endlich habe ich Zeit mich interessanteren Dingen zu widmen, wie der Jobsuche oder einem Salsa-Kurs (in Lanús, Nachbarort in der Vorstadt).

Ganz grosses Thema der vergangenen Wochen war hier natürlich die Fussball-Weltmeisterschaft 2010. Leider wurden Argentinien nach einem ganz passablen Start im Viertelfinale doch die Grenzen aufgezeigt. Nichtsdestotrotz war die WM hier ein ganz besonderes Erlebnis. Die Argentinier sind in Wahrheit noch fanatischer als ich Gedacht hätte. An den Tagen wo die Selección der Albiceleste gespielt hat, war alles andere nur zweitrangig.

Ein weiteres wichtiges Event der letzten Wochen war die 200-Jahr-Feier (Bicentenario) des argentinischen Unabhängigkeitskampfes. Zu diesem Anlass wurde Ende Mai die Avenida 9 de Julio (breiteste Strasse der Welt) abgesperrt und mit verschiedenen Attraktionen wie Konzertbühnen und Zelten der verschiedenen Provinzen versehen. Ausserdem wurde nach Jahrelangen Renovierungsarbeiten das Teatro Colón wieder eröffnet. Natürlich wollte ich mir das nicht entgehen lassen. Leider hatten 2-3 Millionen andere Leute zur selben Zeit dieselbe Idee, daher war alles hoffnungslos überlaufen. Aber beeindruckend so viele Menschen auf so wenig Raum zu sehen bzw. zu ertragen ;-)

Dem Ruf als Party-Stadt wird Buenos Aires natürlich auch im Winter gerecht. Auch wenn angeblich weniger los ist, sind die Clubs bis ins Morgengrauen gestopft voll. Vor 7 geht hier niemand nach Hause. Auch die Auswahl ist ziemlich beeindrucken, speziell für jemanden der bisher nur in Kaffs wie Innsbruck und Salzburg gewohnt hat.

Auch ein Skiurlaub darf im Juli natürlich nicht fehlen. Meine Wahl ist auf Cerro Castor bei Ushuaia gefallen, was übrigens die südlichste Stadt der Welt ist. Dementsprechend sind die Pisten auch nicht wie gewohnt auf 2000m und mehr sondern bis auf 300m hinunter. Am 29.7. fliege ich. Busfahren, was in Argentinien sonst das Fortbewegungsmittel schlechthin ist (für kurze und lange Distanzen), kommt für mich hier nicht in Frage, da Ushuaia 2500km von Buenos Aires entfernt ist ... Luftlinie, am Boden wohl noch deutlich mehr.
Für den Rückweg geht es dann aber erstmal mit dem Bus nach El Calafate um dort den Perito-Moreno-Gletscher anzusehen. Von dort aber wieder per Flieger zurück.

Das nächste mal werde ich hoffentlich auch ein paar Fotos auf Lager haben. Bisher habe ich nie Wert darauf gelegt die Kamera mitzunehmen. Oft geht es auch nicht, denn in manchen Gegenden sind selbst die Einheimischen sehr vorsichtig, dort outet man sich besser nicht als Tourist.